Abstract
Zur Erstellung von Temperaturkarten und 3D-Temperaturmodellen werden neben gestörten und ungestörten Temperaturlogs, Lagerstättentemperaturen und Fördertests auch Einzelmessungen im Bohrlochtiefsten verwendet. Diese sog. Bottom Hole Temperatures (BHT) werden in fast allen Industriebohrungen, unmittelbar nach Einstellen der Bohrarbeiten, ausgeführt und sind durch den Bohrvorgang (Spülungsumlauf) thermisch gestört. Eine Korrektur (Extrapolation) dieser BHT-Werte auf ungestörte Temperaturen ist möglich, da im Bohrlochtiefsten der störende Einfluss des Spülungsumlaufs auf das Temperaturfeld am geringsten ist. In Abhängigkeit von der Stillstandzeit nach Bohrende, der Spülungsdauer (Spülungsumlauf) und der Anzahl der für jede Tiefe zur Verfügung stehenden Temperaturwerte können unterschiedliche Extrapolationsverfahren angewendet werden (AGEMAR et al. 2012, SCHULZ & SCHELLSCHMIDT 1991, SCHULZ et al. 1990, SCHULZ et al. 1992, SCHULZ & WERNER 1987).